Cover "Nur für Eingeweihte"

BUCHAUSZUG 1

Stift Klosterneuburg Gedenktafel

IMMER ZWEI SIE SIND

Die einander gegenüberliegenden Städte Klosterneuburg und Korneuburg gehörten, wie die Ähnlichkeit der Namen schon vermuten lässt, einst zusammen und hießen Neuburg Klosterhalben und Neuburg Markthalben. Die damals noch unregulierte Donau sowie wiederkehrende Hochwasser erschwerten den Menschen aus den beiden Neuburgen aber den gemeinsamen Alltag sowie Markt- und Gerichtsbesuche. Herzog Albrecht I. fand eine Lösung und trennte die beiden Stadthälften. Im Jahr 1298 verlieh er dem heutigen Klosterneuburg ein eigenes Stadtrecht. Die Beziehung der zwei Städte litt nicht unter der Trennung, auch wenn die Verbindung bis heute nicht direkt möglich ist, sondern nur durch eine Rollfähre – die jedenfalls einen Ausflug wert ist!

(Bild: Gedenktafel am Klosterneuburger Rathaus | Fotograf: Alexander Galler)

Edition Stift Klosterneuburg | Martin Haltrich (Hg)
Nur für Eingeweihte | Top Sacred

50 Geschichten aus dem Stift Klosterneuburg (Bd. 2) | 50 stories from Klosterneuburg Abbey (Vol. 2)

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Sachbuch Kultur, 112 Seiten, Delta X Verlag, ISBN 978-3-903229-34-1

Preis: 19,90

Seit 900 Jahren beherbergt das Stift Klosterneuburg Geistliche, Arbeiter und Angestellte, Gläubige und Gäste. Während dieser Zeit wurden die Mauern, Bilder und Möbel, ja sogar die Gärten Zeugen zahlreicher Geschichten, welche die Autorinnen und Autoren in diesem Büchlein unterhaltsam und mit einem gewissen Augenzwinkern erzählen. Darunter finden sich Erzählungen von prunkvollen Staatsbesuchen, singenden Rebellen, verborgenen Treppen, pestbedingten Lockdowns und vielem mehr.

For 900 years, Klosterneuburg Abbey has been home to clergy, workers and employees, believers and guests. During this time, the walls, pictures and furniture, even the gardens have witnessed numerous stories, which the authors tell in this booklet entertainingly and with a certain wink. Among them are tales of pompous state visits, singing rebels, hidden staircases, plague-related lockdowns and much more.

BUCHAUSZUG 2

Ein florierendes Dorf (Propst Floridus Leeb)

EIN FLORIERENDES DORF

1786 teilte das Stift Klosterneuburg 30 Grundstücke am linken Donauufer auf, die zuvor als Weidegrund genutzt wurden. Abgegeben wurden sie an Siedler und die neue Gemeinde entwickelte sich, vor allem wegen der günstigen Verkehrs­wege, rasch. Zahlreiche Fabriken und neue Arbeitsplätze waren verantwortlich für einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Namensgebung des aufstrebenden Gebietes war wohl kein Problem: Die Grundstücke wurden vom damaligen Klosterneu­burger Propst Floridus Johannes Nepomuk Leeb an die Siedler abgegeben und nach ihm sollte der Ort benannt werden. Sein langer Name war aber nicht praxistauglich, weshalb man sich kurz auf Floridusdorf einigte – heute ist er noch etwas kürzer: Es ist der 21. Wiener Gemeindebezirk namens Floridsdorf.

Bild: Propst Floridus Leeb | Stiftsmuseum, GM714)